Zwischen Gesetz und Realität: Der lange Weg zur Genehmigung

Die Legalisierung von Cannabis hat neue Möglichkeiten eröffnet, doch der Weg zur tatsächlichen Umsetzung ist oft steiniger als erwartet. Besonders für Anbauvereinigungen gestaltet sich der Genehmigungsprozess komplex und von zahlreichen Hürden geprägt. Zwischen den Anforderungen des Konsumcannabisgesetzes (KCanG) und der Realität der bürokratischen Verfahren stoßen viele Vereine auf unerwartete Herausforderungen.


Der Gesetzgeber: Anspruch und Wirklichkeit

Mit dem KCanG wollte der Gesetzgeber klare Rahmenbedingungen schaffen, die den legalen und sicheren Anbau von Cannabis regeln. Ziel ist es, den Schwarzmarkt zu bekämpfen, den Jugendschutz zu stärken und den Konsum in kontrollierte Bahnen zu lenken. Doch in der Praxis stoßen viele Anträge auf Verzögerungen – sei es durch fehlende Ressourcen bei Behörden oder widersprüchliche Regelungen.

Ein Beispiel:
Während das Gesetz die Gewinnerzielungsabsicht ausschließt, sehen viele lokale Bauämter darin ein Hindernis, Anbauvereinigungen als landwirtschaftliche Betriebe zu betrachten. Der daraus resultierende bürokratische Aufwand kann Genehmigungsverfahren erheblich verzögern.


Die typischen Herausforderungen

  1. Bürokratische Komplexität
    Der Genehmigungsprozess erfordert die Zusammenarbeit mit mehreren Behörden, darunter das Regierungspräsidium, die Bauämter und die Kriminalpolizei. Jede Behörde hat ihre eigenen Anforderungen, die oft unklar oder widersprüchlich sein können.
  2. Standortproblematik
    Geeignete Standorte zu finden, die den Anforderungen des Gesetzes entsprechen (z. B. Abstand zu Jugendeinrichtungen, Sicherheitsvorkehrungen), ist eine der größten Hürden. Selbst nach der Auswahl eines Standorts können lokale Widerstände von Gemeinden oder Nachbarn zusätzliche Herausforderungen darstellen.
  3. Sicherheitsauflagen
    Die hohen Sicherheitsanforderungen – von engmaschigen Zäunen über Videoüberwachung bis hin zu zertifizierten Alarmanlagen – sind nicht nur kostenintensiv, sondern auch technisch anspruchsvoll umzusetzen.
  4. Zeitliche Verzögerungen
    Selbst wenn alle Anforderungen erfüllt sind, können langwierige Prüfungsprozesse und interne Abstimmungen der Behörden den Start erheblich verzögern.

Der Landesverband als Partner im Prozess

Hier kommt der Landesverband Cannabis Anbauvereinigungen Baden-Württemberg ins Spiel. Mit unserer Erfahrung und unseren Netzwerken unterstützen wir Vereine dabei, diese Hindernisse zu überwinden:

  • Beratung: Wir bieten Leitfäden, um Anträge korrekt und vollständig einzureichen.
  • Netzwerk: Durch Kontakte zu Behörden, Architekten und Sicherheitsexperten erleichtern wir die Umsetzung der Vorgaben.
  • Vertretung: Als Sprachrohr der Anbauvereinigungen setzen wir uns auf politischer Ebene für praktikablere Regelungen und schnellere Verfahren ein.

Gemeinsam den Weg ebnen

Obwohl die Hürden hoch sind, ist die Vision klar: Anbauvereinigungen sollen eine Schlüsselrolle dabei spielen, Cannabis sicher und verantwortungsvoll in den legalen Markt zu integrieren. Mit Geduld, Planung und Unterstützung ist der Weg zur Genehmigung kein Traum, sondern eine realistische Perspektive.

Wir verstehen die Frustration vieler Vereine, die trotz harter Arbeit noch auf ihre Genehmigung warten. Doch mit vereinten Kräften – durch Zusammenarbeit, Austausch und Engagement – können wir die Hindernisse überwinden und zeigen, dass der Weg vom Gesetz zur Realität möglich ist.

Die Zukunft gehört uns. Und sie beginnt mit jedem kleinen Schritt.

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